Seit heute sind bei uns ins Baden-Württemberg Sommerferien. Für diejenigen, die wie wir noch nicht wissen, wo es für ein paar Tage hingehen könnte, habe ich heute einen tollen Gastbeitrag von einer tollen Frau und meiner lieben Schwägerin, die zusammen mit ihrem Mann den Blog innerfamiliär schreibt. Ihr Kurztrip nach Barcelona war für sie ein Überraschungspaket und fand zwar schon im Dezember statt, aber ihre Tipps für einen Städtetrip mit (vier!) kleinen Kindern können für jede Jahreszeit sehr wertvoll sein. Danke liebe Elena!
Wie bei einem Los, das man voller Hoffnung auf einen Supergewinn kauft, ging es uns, als wir den Entschluss fassten, unsere Kinder zu Weihnachten mit einem Flug zu überraschen. Geflogen sind bisher nur zwei unserer vier Kinder. Blind Booking machte es uns als Großfamilie finanziell möglich, in die Lüfte zu gehen. Kategorie (in der ca. sechs Themen zur Auswahl stehen) aussuchen, das gewünschte Datum auswählen, den „Zahlen-Button“ drücken und warten, was herauskommt. Welche der vielen Städte wird es werden? Aufregung, Unsicherheit, Vorfreude und dann –BUMM– Barcelona!
Wir hatten genug Zeit, uns eine Herberge zu suchen und wurden fündig. Im toll gestalteten Generator Hostel (es gibt im Netz unzählige Seiten, an denen man das Hotel für einen kleinen Betrag buchen kann) fanden wir ein Sechserzimmer mit Dusche und WC. Die Kinder waren begeistert und dort auch willkommen.
Eine Städtereise mit vier Kindern im Alter von 4, 5, 6 und 10 Jahren. Ich dachte mir, wenn ich genug im Vorfeld plane und den Rahmen stecke, kann es nur gut werden und nicht im Chaos enden, indem wir ziellos und müde, nach Nahrung und Toiletten suchend, in der fremden Stadt umherirren würden. Es sollte uns Spaß machen.
Wir schauten uns mit den Kindern im Internet Reiseberichte/Bilder von der Stadt an und suchten zusammen unsere Highlights aus. Wichtig war es uns, aufs Budget zu achten und so wenig Stress wie möglich zu haben. So suchten wir nach Orten, an denen wir nicht anstehen müssen und bei denen auch kein Eintritt verlangt wird. Entschlossen haben wir uns mit den Kindern für das Meer, den Park Güell und den bunten Springbrunnen per Hop-On/Hop Off-Tour mit dem Bus, den wir schon in Deutschland gebucht hatten.
Der Bus fährt jede zehn Minuten, die Haltestellen sind meistens direkt an den verschiedenen Sehenswürdigkeiten. Für Kinder ist eine Stadt unglaublich aufregend, es gibt viel zu sehen! Nicht selten blieben unsere Kinder mit offenem Mund stehen und schauten verwundert umher. Dafür sollten sie Zeit haben, so war die Busfahrt für die Familie die entspannteste Möglichkeit. Auf dem Oberdeck des Busses sitzend und mit Kopfhörern im Ohr (bekommt man im Bus), kamen auch wir Erwachsene auf unsere Kosten und erfuhren einiges über Barcelona. Die Kinder hatten aber besonders viel Freude, sie hörten auf der Tour unzählige Sprachen und amüsiert sich lauthals.
Das große Thema unserer Kinder (Essen) bereitete uns im Vorfeld Kopfzerbrechen. Da sie meist 20 Minuten nach jedem Mahl ihren großen Hunger bekunden, bestand der Großteil unseres Handgepäcks aus Snacks. Außerdem kauften wir bei der Bäckerei leckeren Proviant für unterwegs.
Die erste Station nach der Ankunft am Abend war der magische Brunnen Montjuic. Er ist wunderschön, wenn es dunkel ist und war ein unglaubliches Erlebnis für unsere Kinder.
Am nächsten Morgen nach dem Frühstück im Hostel, bestiegen wir bei der nahe gelegenen Station den Bus. Wir fuhren ab ans Meer, Station „Barceloneta“, einstiges Fischerviertel von Barcelona. Dort findet man Cafés, eine lange Strandpromenade (Passeig Marítim) die vom Stadtviertel Barceloneta zum Olympischen Hafen führt. Dort steckten wir unsere bloßen Füße ins Meer, während in Deutschland Schneechaos herrschte. Nächstes Mal werde ich eine Picknickdecke, Handtücher und Wechselkleidung einpacken, da unsere Jungs natürlich die hohen Wellen und die Surfer aus nächster Nähe betrachten mussten und mit nassen Hosen zurückkamen.
Nach dem Mittagssnack fuhren wir an unzähligen Sehenswürdigkeiten und natürlich an der Sagrada Familia vorbei, dem bekanntesten Werk von Gaudí.
Die letzte Station am Nachmittag war der von unsren Kindern lang ersehnte Park Güell. Von Gaudí für den Grafen Güell erbaut, ist er ein origineller Park. Ein Teil davon ist kostenlos zu besichtigen und die vielen Händler mit ihren kleinen Souvenirs haben es unseren Kindern angetan. Besonders, als die Polizei auftauchte und die Verkäufer innerhalb einiger Sekunden alles zusammenpackten und in den Gebüschen verschwanden. Das war für die Kinder ein spannendes Erlebnis, denn die Händler verstecken sich im ganzen Park.
Zwei Nächte und nur einen ganzen Tag dort, lohnt sich das? werdet ihr euch vielleicht fragen. Ja, ich finde schon! Vor allem in den Wintermonaten ist in Barcelona lange nicht so viel los wie in den übrigen, so mussten wir kaum anstehen und hatten Sitzplätze in Bus und Bahn. Tagsüber hatten wir Ende Dezember angenehme 14 Grad.
Eine gute Planung ist Gold wert! Keine Konflikte mit dem Partner bedeuten klare Eltern, vorbereitete Kinder, die wissen was sie erleben werden und was als nächstes geschieht. Wir sagen: jederzeit wieder!
